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FIVE Mag #157 ” Respect the Shooter” (Text)

By March 3, 2019 August 11th, 2019 No Comments
Freunde, heute erzähle ich euch eine Geschichte über den Lieblingsspieler deines
Lieblingsspielers, Chris Mullin – einem weißen Jungen irischer Abstammung aus New
York, der schon früh die Liebe zum Basketball auf den roughen Aspahlt Böden des
Big Apple entdeckte.
Der Linkshänder, der zum Zocken auch in den miesesten Ecken der Stadt zu finden
war, verdiente sich schnell Respekt auf der Straße und avancierte in kürzester Zeit
zur lokalen Legende. Trotz zahlreicher Angebote von namenhaften Colleges des
ganzen Landes, entschied er sich für die Heimat und spielte für das St. Johns
College, das zu der Zeit alles andere als erfolgreich war.
Chris schlug ein wie eine Bombe und brachte St. Johns wieder auf Erfolgsspur. In
seinen 4 Jahren am College wurde er dreimal zum Spieler des Jahres gewählt, was
sonst keinem anderen in der College History gelang. #Nuffsaid
Der unscheinbare Small Forward war weder groß, noch konnte er schnell laufen oder
hoch springen, doch was “Mully” so einzigartig machte, war seine unglaubliche
Trainingseinstellung. Keiner trainierte härter als er. Besessen vom Training war er der
Erste und Letzte in der Halle, dabei war das Shooting seine allergrößte Waffe im
Repertoire. Mitspieler berichteten von stundenlangen Trainingseinheiten, in denen
sie ihn nicht einmal daneben werfen sahen.
Nach hochdekorierten Collegejahren war es an der Zeit, bei den Großen
mitzumischen, und so meldete sich das Ausnahmetalent für die 1985er Draft an, wo
er an 7ter Stelle von den Warriors gewählt wurde. Mullin, der an NYC und an seiner
Family hing, tat sich erstmal schwer mit dem Umzug an die Westküste.
Obwohl Mully in seinen ersten 2 Jahren mit 15 ppg respektable Leistungen auf den
Spielerbogen zauberte, veränderte er sich mit der Zeit, etwas stimmte nicht!
Sein großes Problem war, er trank gerne mal etwas über den Durst. Fernab von
Zuhause und auf sich alleine gestellt, griff er immer öfter zur Flasche. Aus den
anfänglichen “ein paar Bier werden dem Jungen schon nicht schaden” wurde
schleichend ein Vollzeit Alkoholiker mit Übergewicht.
Welch verheerende Auswirkungen Drogen auf NBA Player haben kann, zeigte der
tragische Tod von Len Bias der 1986 an einer Überdosis Kokain starb. Alkohol wird in
der Gesellschaft zwar verharmlost, dabei ist es die Droge mit den meisten
Todesfällen. Doch was tun, wenn man sich selber nicht mehr helfen kann?
Mullins Rettung kam glücklicherweise in Gestalt von Trainer Legende Don Nelson,
der die Warriors im Jahre 1988 übernahm, um das Team wieder auf Vordermann zu
bringen. Nachdem Chris mehrere Trainingseinheiten verpasste und Vereinbarungen
nicht eingehalten hatte, seine Probleme in den Griff zu bekommen, suspendierte ihn
Don Nelson noch während der laufenden Saison und schickte Mullin kurz vor
Weihnachten in die Entzugsklinik nach Inglewood, das beste Weihnachtsgeschenk
was man Mullin machen konnte! #HoHoHo
Täglich gab es 6 Stunden lange Ausnüchterungs-Therapien für die Schnapsdrossel,
deren Mitbewohner Schläger und Schwerkriminelle waren. Es ging dort nicht nur
darum clean zu werden, sondern jeden Tag gegen diese Jungs zu überleben. Das
Wichtigste im Kampf gegen die inneren Dämonen ist Disziplin und der nötige Wille.
Und Disziplin hatte “Gymrat” Mullin als Kind reichlich mit dem großen Löffel
gegessen. #MullinMentality
Nach nur 48 Tagen in der Villa Kunterbunt verließ er als neuer Mensch die Klinik und
arbeitete noch härter an seinem Game. Optisch setzte er auch neue Akzente,
rasierte sich die Waschbären Mähne ab und lief mit seinem neuem “Forrest Gump
Lookalike” Militär Schnitt auf, der bis heute jeden Feldwebel Freudentränen in die
Augen zaubert.
Mullin war back und seine Leistungen explodierten förmlich, wie Eier in der
Mikrowelle!
In den darauffolgenden 5 Jahren legte er pro Saison mindestens 25 Punkte pro Spiel
auf und wurde jedes Jahr zum All Star gewählt. Als hätte man ihm den Virus entfernt
und das neueste Allround Game Update verpasst. #PrimeTimeMullin2.0
Mullin ist der geborene Shooter schlechthin, seine Trefferquote war hochprozentiger
als die Shots, die er in seiner Alkoholiker Prime wegballerte, was seine Statistiken
eindrucksvoll unter Beweis stellen. In 3 Seasons schoss er mindestens 45% von der
Dreierlinie und hat eine Karriere FG % von starken 51%.
Golden State machte aber auch seine Offseason Hausaufgaben, und stellte mit
Mitch Richmond und Tim Hardwaday hochwertiges Spielertalent an Mullins Seite. Die
drei formten eines der miesesten Trios der NBA Geschichte, auch bekannt als “RUN
TMC”, dessen offensives Feuerwerk, Hype und Fanlove an die heutigen Warriors
erinnert. Leider hielt das Trio nur 3 Jahre, bevor Trades die Mannschaft zerstückelte
und mit den Jahren auch ein paar Verletzungen dazu kamen, doch Chris blieb immer
true to the Game.
CM ist ein Paradebeispiel, wie weit man durch harte Arbeit und viel Disziplin
kommen kann! Ähnlich wie Larry Bird, machte er körperliche missmatches durch
seinen hohen Basketball IQ und clevere Fußarbeit wieder weg und seine
Shootingdrills formten aus ihm einen der besten Schützen, den die NBA je gesehen
hat. #StephWho?
In 16 Saisons scorte er durchschnittlich 18,2 Punkte pro Game auf und lief neben
den Warriors auch 3 Jahre für die Pacers auf. Eine Championship blieb ihm leider
verwehrt, dafür wurden ihm andere hohe Auszeichnungen zuteil. Zweimal
Olympisches Gold, u.
a. als wichtiger Teil des legendärsten Teams aller Zeiten, dem
Dream Team. Drei verschiedene Hall of Fame Aufnahmen und der Ritterschlag jedes
Ballers, das Retirement seiner Jerseynummer #17 unter die Warriors Hallendecke.
Get your Facts Right! Mullin ist einer der am unterschätztesten Spieler der Liga
History, und alleine die Tatsache, dass wir hier auch vom Lieblingsspieler unseres
Chefredakteurs Andre Voigt sprechen, zeigt ja schon, wieviel Respekt sich Chris
Mullin erarbeitet hat!
Respekt ist sowieso ein großes Wort für den bodenständigen Mullin, der sowohl
spielerisch als auch menschlich immer sein Bestes gegeben hat. Vor seiner HOF
Aufnahme sagte er in einem Interview, dass ihm neben allen seinen
Errungenschaften der Respekt der anderen Spieler, Coaches und Fans am meisten
bedeutete – und diesen hat er sich wirklich verdient.
Magic Johnson brachte es nach einem verlorenen Game gegen die Dubs ziemlich gut
auf den Punkt.
“When God made a Basketball Player, he just carved Chris Mullin out and said, ́This
is a Player ́!
Peace
Ivan